Osterspecial im Autoren - Adventkalender

Mamatanteoma
Britta Khockhar

Willkommen hinter meinem Türchen vom:
30.03.

 

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Das Osterhasenkind Oskar und seine Freunde

    Der achtjährige Oskar schmollte und sagte zu seinen Eltern: „Immer verschlafen wir Weihnachten, wir finden zwar die Geschenke vor unserem Haus...“ Bevor die Eltern antworten konnten, fuhr Oskar fort und meckerte ein wenig mürrisch: “Immer müssen wir kurz vor dem Frühling Eier bunt anmalen.”
    Der Osterhase fragte: „Macht es dir überhaupt keinen Spaß?“
    „Ein wenig schon, aber jedes Jahr das Gleiche.”
    Die Osterhäsin sagte: „Der Weihnachtsmann macht auch jedes Jahr das gleiche und fängt schon im Herbst an.”
    Trotzig antwortete Oskar: „Der muss ja auch nicht mit den Geschenken durch das stachlige Grass hoppeln. Kommt mit einem schönen Schlitten und die Geschenke muss er kaum selber tragen.”
    Die Osterhaseneltern waren ratlos, was mit ihren Oskar los ist. Gab es womöglich Probleme in der Schule? Der Osterhase machte sich auf den Weg zur Schule, um mit der Lehrerin zu sprechen.
    Während der Osterhase auf dem Weg zur Schule war, stritt Oskar mit seiner Mutter weiter. Die ihm den Vorschlag machte: „Komme Oskar wir gehen ein wenig spazieren, besuchen das Eichhörnchen, winken den zwitscherten Vögel zu.”
    Trotzig entgegnete Oskar: „Ich habe keine Lust, die Eichhörnchen lachen mich aus, die Vögel gehen mir auf die Nerven.“
    Jetzt wurde die Stimme der Osterhasenmutter etwas lauter und aus Wut sagte sie: „Wenn es dir hier nicht passt, kannst du woanders hingehen!“ Dabei hatte sie vergessen wie schnell Oskar hoppeln konnte. Kaum hatte die Osterhäsin ausgesprochen, war Oskar schon weg.
    Der Osterhase kam zurück und sagte zu seiner Frau: „In der Schule ist soweit alles in Ordnung, bis auf eine Kleinigkeit. Oskar ist ein wenig verträumt in der Schule, er wünscht sich so sehr Weihnachten zu erleben. Schlitten fahren und Schneemann bauen.”
    Traurig erwiderte die Osterhäsin: „Den Wunsch können wir ihm nicht erfüllen.“
    „Wo ist Oskar überhaupt?“ fragte der Osterhase.
    „Wir hatten einen kleinen Streit”, sagte die Osterhäsin
    „Und du hast zu ihm gesagte, wenn es dir nicht passt, dann kannst du woanders hingehen. Hast dabei nicht daran gedacht das Oskar sehr schnell ist.”

    Die Osterhäsin sagte: „Wenn er Hunger hat wird er schon wiederkommen”, der Osterhase meinte: „Da wäre ich mir nicht so sicher, junge Osterhasenkinder sind sehr unternehmungslustig.”
    Auf seinem Ausflug unterwegs begegnete Oskar dem Fuchs, der ihn fragte:“ Oskar wo willst du denn hin?“
    „Mir Freunde suchen”, antwortete Oskar.
    Der Fuchs erwiderte: „Du hast doch im Wald so viele Freunde“, und fügte hinzu: „Das Eichhörnchen, der Maulwurf und mich.”
    „Das Eichhörnchen ist mir zu eingebildet, der Maulwurf zu dumm“, antwortete Oskar.
    „Und ich dir zu clever” lachte der Fuchs.
    „Wenn du es selber sagst Fuchs, dann stimmt es wohl”, erwiderte Oskar. Und hoppelte weiter in die Richtung Stadt, die ihn anzog.
    Oskar brauchte dafür, obwohl er schnell war, fast den ganzen Tag. Es war fast dunkel und er kam in dem verschlafenen Ort an. Der Platz war fast leer, nur noch wenige liefen über den Platz. Erwachsene und Kinder die, so wie es schien, aus dem gelben Haus kamen. Oskar hoppelte in das gelbe Haus hinein, weil es jetzt sehr kalt war. Neben dem kleinen, runden Tisch und einem Sofa sah er eine weiße Bettdecke. Oskar ging zu dem Sofa und wollte sich die weiße Bettdecke überziehen. Die ein wenig schwer und groß war, aber was soll´s, wärmen wird sie.
    „Hey”, brummte es auf einmal: „Ich bin doch keine Bettdecke und wer bist du überhaupt?“
    Oskar erwiderte ein wenig frech: „Das kann ich auch fragen, wer du bist?“
    „Ich in der Eisbär Beni und du siehst aus wie ein Hase.”
    „Bin ich auch, friss mich jetzt nicht auf, ich bin ein Osterhasenkind. Dem es zu langweilig zu Hause wurde”, antwortete Oskar.
    „Psst Osterhasenkind”, sagte Beni: „Siehst du wie die Haustüre sich öffnet, wir dürfen nicht entdeckt werden.”
    Abdul schlüpfte durch die Tür herein. Auch wenn es schon fast Frühling war, war es ihm kalt. Da sah er das hellbraune Kissen und die weiße Decke. Die ihn an seinen Freund Beni erinnerte, den er schon lange nicht mehr besucht hat. Es gab fast keinen so schönen Tag mehr wie an diesem Tag auf dem Weihnachtsmarkt. Dabei kullerten ihm ein paar Tränen aus den Augen. Ein wenig wütend schnappte er sich das Kissen.
    „Hey Junge, ich bin doch kein Kopfkissen.“
    Abdul fragte: “Soviel ich weiß gibt es kein sprechendes Kopfkissen, wer ist du denn dann?“
    „Ein Osterhasenkind”, antwortete Oskar.
    „Was suchst du denn so spät am Abend hier in dem gelben Haus?“ fragte Abdul.
    Eisbär Beni erkannte Abduls Stimme und fragte: „Abdul was suchst du so spät am Abend hier und so ganz alleine?“
    Lachend antwortete Abdul: „Beni, so wie es aussiehst, bist du wieder ausgebüxt, aber es ist doch kein Weihnachtsmarkt.” Dabei rollten Abdul die Tränen aus den Augen.
    „Abdul, so wie es aussieht bist auch ausgebüxt. Eigentlich sollte ich mit dir böse sein, weil du mich nicht mehr besuchst hast.”
    Abdul antwortete:„So gerne ich wollte, ich konnte nicht.“
    „Da haben wir uns viel zu erzählen”, sagte Beni zu Abdul.
    „Ist das Osterhasenkind auch von zu Hause ausgebüxt?” fragte Abdul.
    „So wie es aussieht, ja”, antwortete Beni.
    „Na, dann sind wir eine tolle Truppe”, sagte Abdul und fing an zu erzählen: „Auf einmal hat mich Herr MM fallen lassen, als ich kein süßes Kind mehr war. Habe keinen Kontakt zu meinem Papa und Opa; den ich nur mit meinem Papa zusammen sehen durfte. Meinen Opa habe ich schon das zweite Mal verloren. Ich vermisse Opa und Papa so sehr, zu Hause darf ich nichts davon sagen. Sonst wird Mama sauer. Zu Oma habe ich noch Kontakt mit meiner Mama zusammen. Oma tut so als ob alles in Ordnung ist. Aber in ihrem Herzen ist sie traurig, sie denkt ich merke das nicht. Sie gibt sich auch die Schuld. Dass der Umgang zu meinem Papa und Opa abgebrochen ist. Oma ist leider leicht zu überreden.
    „Das fast gleiche ist bei mir, Abdul”, sagte Beni: „Mein Lieblingswärter im Zoo. Kümmert sich nur noch um das neue Eisbärenbaby der anderen Eisbäreneltern.” Jetzt rollten ein paar Eisbärtränen aus den Augen von Beni.
    Jetzt bekam Oskar ein schlechtes Gewissen und sagte etwas laut: „Dann bin ich ja umsonst ausgebüxt.”
    Abdul und Beni wie aus einem Mund fragten: „Oskar warum bist du ausgebüxt?“
    In kurzen Worten erzählte Oskar, er habe sich mit seinen Eltern gestritten. Er wollte unbedingt einmal Weihnachten sehen. Den Weihnachtsmann kennenlernen. Schlitten fahren und Schneemänner bauen. Und nicht immer bunt bemalte Ostereier, durch das stachelige Grass tragen.

    Beni und Abdul lachten, das sind kleine Sorgen.
    „Pst”, sagte Beni: „Hört ihr das, da ist jemand am Schloss?“
    Abdul überlegte und sagte zu seinen Freunden: „Wer hier einbricht bestimmt nicht wegen Geld, das muss andere Gründen haben.“ Die drei Freunde schauten gespannt aus ihrem Versteck.
    Ein etwa elfjähriger Junge schlüpfte durch die Tür herein. Auch er hatte Tränen in den Augen. Obwohl er schon lange nicht mehr hier war, war es ihm noch vertraut. Seit drei Jahren hatte er seinen Papa und seine Großeltern nicht mehr gesehen. Der Umgang wurde damals aus verschiedenen Gründen abgebrochen. Einmal das er mit acht Jahren zu groß war für begleiteten Umgang. Und ein neues Kind kam und das sind jetzt drei Jahre her für den Jungen, wo er ausgetauscht wurde von Herr MM.
    Wenn er auch ein wenig sauer auf den anderen Jungen war. Möchte er trotzdem verhindern, dass ihm das Gleiche passiert. Ahnte nicht, dass es schon zu spät war. Ich muss in das Büro von Herr MM einbrechen und den Namen des Jungen suchen und irgendwie zu ihm Kontakt aufnehmen. Hoffentlich sind der Papa und die Großeltern cleverer wie meine und geben nicht auf. Zufällig sah David zu der Truppe, die eng zusammen gekuschelt sich in der Nische versteckten. Also bin ich nicht der einzige Einbrecher stellte er fest. Ein Eisbärkind, ein Osterhasenkind und ein etwa achtjähriger Junge. Das musste der Eisbär Beni sein und der Junge Abdul. Er hatte schon sehr viel vom Eisbär Beni gehört, die Flüchtlingskinder und Sevil. Das junge Mädchen ist heute nicht dabei und die Oma fehlt auch, dachte David und ging auf die Truppe zu und fragte: “Warum versteckt ihr denn hier euch?“
    Ohne eine Antwort zu geben, fragte Abdul: „Warum bist du hier eingebrochen um die späte Zeit? Du wolltest sogar die Treppe hochgehen”, fuhr Abdul fort: „Und Umgänge um diese Zeit gibt es nicht“.
    „Natürlich nicht, aber ihr habt meine Frage nicht beantwortet, ich denke das ihr ausgebüxt seid”, sagte David.
    Abdul lachte und fragte: „Was wolltest du dann im Büro oben?“
    David antwortete: „Eine Akte suchen, im Büro von Herr MM”
    „Von einem Jungen, der nach mir kam und für den ich ausgetauscht wurde. Ich möchte nicht das dem Jungen das Gleiche passiert, ich weiß nicht wie der Junge heißt. Dass er seinen Papa und Großeltern nicht wiedersieht. Mein Papa und Großeltern haben aufgeben.” David fügte noch hinzu: „Ihr seid schon ganz berühmt gewesen vom Weihnachtsmarkt, aber ein Osterhase war damals noch nicht dabei.”
    Oskar redete dazwischen, etwas traurig und leicht wütend:“ Einen Weihnachtsmarkt gibt es, aber keinen Ostermarkt.”
    Abdul sagte zu David etwas bitter: „Du brauchst gar nicht in das Büro einbrechen, es ist sowie zu spät.”
    David erschrak über die Bitterkeit in der Stimme von Abdul und das schon mit acht. Abdul redete weiter: „Aber ich denke Oma wird nicht aufgeben. David, wie wäre es wenn wir alle im Büro von Herr MM einbrechen und es durcheinander bringen. Aber wir müssen es vorsichtig anstellen das die Alarmanlage nicht angeht.”
    Zu viert schlichen sie leise die Treppen hin hoch und überlegten wie sie in das Büro kamen.
    David fragte: „Abdul gibt es den Hund noch von Frau RS?“
    „Ja, den gibt es noch”, antwortete Abdul.
    „Vielleicht haben wir Glück und der Hund von Frau RS hat die Türe offen gelassen, ohne das es jemand bemerkt hat.”
    Sie hatten Glück, sie brauchten nur die Türe anstupsen und sie ging auf. Nach langer Zeit betrat David die Räume und sie waren ihm immer noch vertraut. Schöne Erinnerungen, wie er hier mit seinem Papa und seinen Großeltern gespielt hat. Auch ihm liefen jetzt Tränen aus den Augen. Von denen ein paar auf das Fell von Eisbär Beni tropften.
    Abdul fragte seine Freunde: „Wer spielt den Herr MM?"
    „Ich natürlich”, antwortete David: „Denn ich bin der älteste.”
    „Fangen wir an”, sagte Abdul und ging direkt auf die Spielsachen zu, mit denen Herr MM Abdul nicht spielen lassen hatte. Beni spielte die Oma und Oskar noch ein weiteres Kind. In wenigen Minuten war in dem Zimmer eine Unordnung.
    David lachend ein wenig streng: „Also Abdul, ich muss dich und deine Oma bitten aufzuräumen.” Dann spielten sie noch zu viert Tischtennis und ahnten nicht, dass sie eine heimliche Zuschauerin hatten. Die alles sogar mit dem Handy filmte.

    Sie fand das auch nicht in Ordnung, dass Herr MM den Umgang einfach abgebrochen hatte. Abdul stellte zwar alles auf den Kopf, wenn er hier sprengte er alles, aber den Kontakt zu seinem Papa und Opa hätte er aufrecht erhalten müssen. Sie ahnte, dass sich Abdul das nicht gefallen lässt und deswegen war sie auch heute hier. Unwillkürlich musste sie heute an David denken, an den Jungen vor Abdul.
    Die vier hörten, wie sich unten wieder die Haustür öffnete. „Auweia, dann sind wir wohl erwischt worden”, sagte David und suchte schnell ein Versteck. Beni rannte auf einmal los nach unten, als ob er sich auf jemanden freute. Abdul versuchte ihn zu halten: „Beni halt, wenn es Herr MM ist; er ist nicht mehr unser Freund.” Beni war so schnell, er war schon die Treppen hinuntergerannt.
    „Hallo Oma und Sevil”, brummte er.
    Die beiden Frauen hätten fast den Stapel der Plakate fallen lassen. Die sie, wie es aussah, hier anbringen wollten und einige schon angeklebt hatten. „Ach Beni, es ist doch schön dich hier zu sehen, aber es ist doch kein Weihnachtsmarkt.” Traurig fügte sie noch hinzu: „So ein schöner Tag wie an dem Tag wird nicht wiederkommen.” Dabei rollten ihr die Tränen über das Gesicht, die auf das Fell von Beni tropften. Sie erzählte, wie sie ausgetrickst wurde von Herr MM und Frau Gl, dass Abdul seinen Papa und Opa nicht sehen darf. Sevil reichte der Oma eine Tempopackung, dass sie ihre Tränen abwischen konnte und umarmte Oma, um sie zu trösten. Auch Eisbär Beni umarmte sanft Oma mit seinen Pfoten.
    „Beni und so wie es aussieht bist du wieder ausgebüxt!“
    „Nicht nur ich, ein Osterhasenkind, Abdul und noch ein Junge.”
    David und Abdul, die neugierig waren und oben an der Treppe standen, hörten alles. David sagte leise zu Abdul: „Genau so war es mir, zum Glück hatte deine Oma nicht aufgeben.”
    Alle hörten wie jemand die Haustüre aufschloss, obwohl sie schon offen war.
    Abdul rief leise: „Oma, Sevil und Beni, schnell die Treppen hoch und verstecken.”
    Herr ÖZ wunderte sich, dass die Haustüre offen war. Vielleicht hatte sein Kollege Herr MM oder seine Chefin vergessen abzuschließen. Er schaltete das Licht ein und sah die angeklebten Plakate 'Stoppt Umgangsboykott'. Das musste die Oma von Abdul gewesen sein, aber wie hatte sie es geschafft einzubrechen? Auch musste er unwillkürlich an David denken, dem sein Fall fast gleich war wie bei Abdul. Die Jungs sich im Wesen so sehr ähnelten. Deswegen war er auch hier. Dass Abdul kein Mist anstellte, der war noch cleverer wie David. Aber so wie es aussah, nicht nur Abdul. Denn er hatte in den Nachrichten gehört, dass Abdul ausgerissen war. Nicht nur Abdul, auch sein Freund der Eisbär Beni und ein Osterhasenkind. Er hoffte nur, dass die Oma zu Hause war. Aber so wie es aussah nicht, denn heute als er Feierabend machte hatten die Plakate noch nicht an der Wand geklebt. Als er die Treppe hochging, bekam er eine SMS von seiner Chefin Frau RS. Er sollte ganz leise durch die Hintertür hereinkommen und sie musste ihm was zeigen. Er setzte sich neben seiner Chefin auf das Sofa und sah das Video: Was für ein Chaos David und Abdul im Zimmer von Herr MM angerichtet haben. Da haben sich zwei gefunden und ihre Wut ausgelassen. Eisbär Beni ist auch da, dann wird Oma und Sevil nicht weit sein. Nur ein Osterhasenkind war das letzte Mal nicht dabei.

    „Was für eine Tolle Truppe”, sagte seine Chefin zu ihm. Abdul hatte sein Smartphone dabei und hörte Nachrichten. Eisbär Beni aus dem Zoo ausgebüxt, womöglich auf dem Weg zu seinem Freund Abdul. Der aber seit heute Nachmittag auch vermisst wird, sowie der elfjährige David. Es wird noch ein Osterhasenkind gesucht, seine Eltern bitten ihn nach Hause zu kommen. Dass sie noch rechtzeitig die Ostereier anmalen können und bis Ostern fertig werden. Oskar hatte eigentlich gar keine Lust nach Hause zu gehen. so toll waren seine Abenteuer hier.

    Jetzt bekamen die vier Hunger und Durst. Abdul kramte in seinem Rucksack. Er fand Kekse und Müsliriegel, die er mit allen teilte. Zum Glück hatte Sevil etwas Gemüse und Obst dabei, das gab sie Oskar. Und Oma hatte Wasser und Cola dabei. Abdul schüttelte den Kopf: „Oma, du wirst nie schlanker werden und so wie ich kenne, hast du auch Schokolade in der Tasche.”
    Oma kramte einige Schokoladenosteneier aus der Tasche. Herr ÖZ sagte leise: „Zum Glück plündern sie nicht unseren Kühlschrank.”
    Kaum hatte er ausgesprochen, öffnete David den Kühlschrank und sah dort eine wunderschöne, große Mandelnusstorte. Holte sie heraus und verteilte sie. Oma und Abdul sagten wie aus einem Mund: „Das können wir doch nicht machen, das ist Diebstahl, wenn wir denen auch die Mandelnusstorte stehlen.“
    „Haben die nicht unsere Väter und Großeltern gestohlen?”, antwortete. David.
    Herr ÖZ sagte leise zu seiner Chefin: „Die essen doch tatsächlich die ganze Torte auf, wie wäre es, wenn wir mitessen.“
    Frau RS und Herr ÖZ setzten sich auf das Sofa neben den sechs und nahmen genüsslich ein Stück Mandelnusstorte.

    Zum Glück war das Ecksofa sehr groß, dass sie alle Platz hatten.
    Eisbär Beni sagte zu Abdul: „Wir sind nicht alleine und es isst noch jemand mit.”
    Abdul antwortete: „Beni das bildest du dir ein.“
    David meinte: „Das denke ich auch, sonst wäre schon lange das Licht angegangen.“
    Es war fast schon Mitternacht und alle schliefen ein, Oskar im Schoß von Eisbär Beni. Abdul kuschelte an Oma und fragte müde: „Oma, was hast du eigentlich Opa erzählt, dass du um diese Zeit nicht zu Hause bist?“
    „Eine Literaturveranstaltung”, sagte Oma.
    Sevil nahm David in die Arme: „Eine Oma kann ich nicht für dich sein, aber eine große Schwester.“
    Jetzt mussten sich sogar Herr ÖZ und Frau RS die Tränen aus den Augen wischen.
    „Dann wollen wir heute auch hier schlafen”, sagte Frau RS. Herr ÖZ hatte ein paar Decken geholt, mit denen er alle zudeckte. Auch sie schliefen auf den Klappbetten, die sie leise aus dem Abstellraum holten.

    Am nächsten Morgen um halb sieben weckte Sevil alle: „Wir müssen jetzt so langsam weg, nicht das wir erwischt werden”, Sevil roch Kaffee: „Das ist toll, dass Oma schon Kaffee gekocht hat.”
    Abdul fragte noch verschlafen: „Wer hat denn dann Kaffee gekocht?“
    „Vielleicht David, mit 11 kann er das schon”, antwortete Sevil.
    „Ich bin gerade am aufwachen”, murmelte es unter der Decke. Alle schüttelten den Kopf, wer hatte die zu gedeckt? Gestern als sie einschliefen, waren die Decken noch nicht da. Da sahen sie die zwei Klappbetten. Die eine war leer. Auf dem anderen Klappbett schlief noch jemand.
    „Also doch erwischt worden”, sagte David trocken.
    Herr ÖZ warf die Decke zur Seite und sagte: „Das denke ich auch, dass ihr erwischt worden seid. Von mir und Frau RS.”
    Die kam mit Frühstück in das Zimmer und sagte: „Nach dem Frühstück. Nach dem Frühstück müssen ich und Herr ÖZ mit euch allen reden!“
    Betreten fragten David und Abdul.: „Herr ÖZ waren sie und Frau RS die ganze Nacht hier?“
    Lachend antwortete Herr ÖZ: „Ja, leider habe ich nicht mitbekommen, wie ihr das Chaos in Herr MM Zimmer angestellt habt. Aber Frau RS hat alles gesehen und gefilmt. Und das ist euer Glück, besonders für deine Oma und dich, Abdul.”
    „Wir nehmen den Umgang Abdul wieder auf, dass du deinen Papa und Opa wieder sehen kannst”, fuhr Frau RS fort: „Die Umgänge werden dann ich oder Herr ÖZ übernehmen.”
    Dann wandte sich Frau RS an David und sagte zu ihm: „Wir werden deinen Papa und deine Großeltern suchen.”

    Dann sahen sie noch wie Herr MM in sein Büro ging und den Gesichtsausdruck von ihm werden sie nie vergessen, als er das Chaos in seinen Büro sah. Frau RS ging zu ihm hin und reichte ihm einen Teller mit einem Stück Mandelnusstorte, übrigens das letzte.


    Frohe Ostern!


Diese Geschichte ist eine Fortsetzung von
Der Eisbär, die Flüchtlingskinder, ihr Freund Abdul und Sevil
(Advent 2017)
und geht weiter mit:
Tanzende Schneeflocken"
(Advent 2018)


Die schreibende
Mamatanteoma
aus Stuttgart ...

Britta Kockhar
... liebt neben dem Erzählen auch Malen, Mosaik aus
Papier und Häkeln.
Aber vor allem:
Soziale Gerechtigkeit

 

Der dreifachen Mutter und Großmutter ist Familie besonders wichtig. Ihre Neffen und Nichten, die teilweise im Ausland leben, sind für sie wie eigene Kinder.

 

Neben Kurzgeschichten schreibt die Autorin auch Romane, Erzählungen, Gedichte und Märchen.

 

Sie freut sich immer über Besuche auf ihrer Facebook-Seite:

Tintenfeder

 

Mehr über die Autorin:
Vita & Werke

 

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