Der achtjährige
Oskar schmollte und sagte zu seinen Eltern: „Immer verschlafen wir
Weihnachten, wir finden zwar die Geschenke vor unserem Haus...“ Bevor
die Eltern antworten konnten, fuhr Oskar fort und meckerte ein wenig
mürrisch: “Immer müssen wir kurz vor dem Frühling Eier bunt
anmalen.”
Der Osterhase
fragte: „Macht es dir überhaupt keinen Spaß?“
„Ein wenig schon,
aber jedes Jahr das Gleiche.”
Die Osterhäsin
sagte: „Der Weihnachtsmann macht auch jedes Jahr das gleiche und
fängt schon im Herbst an.”
Trotzig antwortete
Oskar: „Der muss ja auch nicht mit den Geschenken durch das
stachlige Grass hoppeln. Kommt mit einem schönen Schlitten und die
Geschenke muss er kaum selber tragen.”
Die Osterhaseneltern
waren ratlos, was mit ihren Oskar los ist. Gab es womöglich Probleme
in der Schule? Der Osterhase machte sich auf den Weg zur Schule, um
mit der Lehrerin zu sprechen.
Während der
Osterhase auf dem Weg zur Schule war, stritt Oskar mit seiner Mutter
weiter. Die ihm den Vorschlag machte: „Komme Oskar wir gehen ein
wenig spazieren, besuchen das Eichhörnchen, winken den zwitscherten
Vögel zu.”
Trotzig entgegnete
Oskar: „Ich habe keine Lust, die Eichhörnchen lachen mich aus, die
Vögel gehen mir auf die Nerven.“
Jetzt wurde die
Stimme der Osterhasenmutter etwas lauter und aus Wut sagte sie: „Wenn
es dir hier nicht passt, kannst du woanders hingehen!“ Dabei hatte
sie vergessen wie schnell Oskar hoppeln konnte. Kaum hatte die
Osterhäsin ausgesprochen, war Oskar schon weg.
Der Osterhase kam
zurück und sagte zu seiner Frau: „In der Schule ist soweit alles
in Ordnung, bis auf eine Kleinigkeit. Oskar ist ein wenig verträumt
in der Schule, er wünscht sich so sehr Weihnachten zu erleben.
Schlitten fahren und Schneemann bauen.”
Traurig erwiderte
die Osterhäsin: „Den Wunsch können wir ihm nicht erfüllen.“
„Wo ist Oskar
überhaupt?“ fragte der Osterhase.
„Wir hatten einen
kleinen Streit”, sagte die Osterhäsin
„Und du hast zu
ihm gesagte, wenn es dir nicht passt, dann kannst du woanders
hingehen. Hast dabei nicht daran gedacht das Oskar sehr schnell ist.”
Die Osterhäsin
sagte: „Wenn er Hunger hat wird er schon wiederkommen”, der
Osterhase meinte: „Da wäre ich mir nicht so sicher, junge
Osterhasenkinder sind sehr unternehmungslustig.”
Auf seinem Ausflug
unterwegs begegnete Oskar dem Fuchs, der ihn fragte:“ Oskar wo
willst du denn hin?“
„Mir Freunde suchen”, antwortete Oskar.
Der Fuchs erwiderte: „Du hast doch im Wald so viele Freunde“, und fügte hinzu: „Das
Eichhörnchen, der Maulwurf und mich.”
„Das Eichhörnchen
ist mir zu eingebildet, der Maulwurf zu dumm“, antwortete Oskar.
„Und ich dir zu
clever” lachte der Fuchs.
„Wenn du es selber
sagst Fuchs, dann stimmt es wohl”, erwiderte Oskar. Und hoppelte
weiter in die Richtung Stadt, die ihn anzog.
Oskar brauchte
dafür, obwohl er schnell war, fast den ganzen Tag. Es war fast
dunkel und er kam in dem verschlafenen Ort an. Der Platz war fast
leer, nur noch wenige liefen über den Platz. Erwachsene und Kinder
die, so wie es schien, aus dem gelben Haus kamen. Oskar hoppelte in
das gelbe Haus hinein, weil es jetzt sehr kalt war. Neben dem
kleinen, runden Tisch und einem Sofa sah er eine weiße Bettdecke.
Oskar ging zu dem Sofa und wollte sich die weiße Bettdecke
überziehen. Die ein wenig schwer und groß war, aber was soll´s,
wärmen wird sie.
„Hey”, brummte
es auf einmal: „Ich bin doch keine Bettdecke und wer bist du
überhaupt?“
Oskar erwiderte ein
wenig frech: „Das kann ich auch fragen, wer du bist?“
„Ich in der Eisbär
Beni und du siehst aus wie ein Hase.”
„Bin ich auch,
friss mich jetzt nicht auf, ich bin ein Osterhasenkind. Dem es zu
langweilig zu Hause wurde”, antwortete Oskar.
„Psst
Osterhasenkind”, sagte Beni: „Siehst du wie die Haustüre sich
öffnet, wir dürfen nicht entdeckt werden.”
Abdul schlüpfte
durch die Tür herein. Auch wenn es schon fast Frühling war, war es
ihm kalt. Da sah er das hellbraune Kissen und die weiße Decke. Die
ihn an seinen Freund Beni erinnerte, den er schon lange nicht mehr
besucht hat. Es gab fast keinen so schönen Tag mehr wie an diesem
Tag auf dem Weihnachtsmarkt. Dabei kullerten ihm ein paar Tränen aus
den Augen. Ein wenig wütend schnappte er sich das Kissen.
„Hey Junge, ich bin doch kein Kopfkissen.“
Abdul fragte:
“Soviel ich weiß gibt es kein sprechendes Kopfkissen, wer ist du
denn dann?“
„Ein Osterhasenkind”, antwortete Oskar.
„Was suchst du denn so spät am Abend hier in dem gelben Haus?“ fragte Abdul.
Eisbär Beni erkannte Abduls Stimme und fragte: „Abdul was suchst du so spät am
Abend hier und so ganz alleine?“
Lachend antwortete Abdul: „Beni,
so wie es aussiehst, bist du wieder ausgebüxt, aber es ist doch kein
Weihnachtsmarkt.” Dabei rollten Abdul die Tränen aus den Augen.
„Abdul, so wie es
aussieht bist auch ausgebüxt. Eigentlich sollte ich mit dir böse
sein, weil du mich nicht mehr besuchst hast.”
Abdul antwortete:„So gerne ich wollte, ich konnte nicht.“
„Da haben wir uns viel zu erzählen”, sagte Beni zu Abdul.
„Ist das
Osterhasenkind auch von zu Hause ausgebüxt?” fragte Abdul.
„So wie es aussieht, ja”, antwortete Beni.
„Na, dann sind wir
eine tolle Truppe”, sagte Abdul und fing an zu erzählen: „Auf
einmal hat mich Herr MM fallen lassen, als ich kein süßes Kind mehr
war. Habe keinen Kontakt zu meinem Papa und Opa; den ich nur mit
meinem Papa zusammen sehen durfte. Meinen Opa habe ich schon das
zweite Mal verloren. Ich vermisse Opa und Papa so sehr, zu Hause darf
ich nichts davon sagen. Sonst wird Mama sauer. Zu Oma habe ich noch
Kontakt mit meiner Mama zusammen. Oma tut so als ob alles in Ordnung
ist. Aber in ihrem Herzen ist sie traurig, sie denkt ich merke das
nicht. Sie gibt sich auch die Schuld. Dass der Umgang zu meinem Papa
und Opa abgebrochen ist. Oma ist leider leicht zu überreden.
„Das fast gleiche
ist bei mir, Abdul”, sagte Beni: „Mein Lieblingswärter im Zoo.
Kümmert sich nur noch um das neue Eisbärenbaby der anderen
Eisbäreneltern.” Jetzt rollten ein paar Eisbärtränen aus den
Augen von Beni.
Jetzt bekam Oskar
ein schlechtes Gewissen und sagte etwas laut: „Dann bin ich ja
umsonst ausgebüxt.”
Abdul und Beni wie
aus einem Mund fragten: „Oskar warum bist du ausgebüxt?“
In kurzen Worten
erzählte Oskar, er habe sich mit seinen Eltern gestritten. Er wollte
unbedingt einmal Weihnachten sehen. Den Weihnachtsmann kennenlernen.
Schlitten fahren und Schneemänner bauen. Und nicht immer bunt
bemalte Ostereier, durch das stachelige Grass tragen.
Beni und Abdul
lachten, das sind kleine Sorgen.
„Pst”, sagte
Beni: „Hört ihr das, da ist jemand am Schloss?“
Abdul überlegte und
sagte zu seinen Freunden: „Wer hier einbricht bestimmt nicht wegen
Geld, das muss andere Gründen haben.“ Die drei Freunde schauten
gespannt aus ihrem Versteck.
Ein etwa elfjähriger
Junge schlüpfte durch die Tür herein. Auch er hatte Tränen in den
Augen. Obwohl er schon lange nicht mehr hier war, war es ihm noch
vertraut. Seit drei Jahren hatte er seinen Papa und seine Großeltern
nicht mehr gesehen. Der Umgang wurde damals aus verschiedenen Gründen
abgebrochen. Einmal das er mit acht Jahren zu groß war für
begleiteten Umgang. Und ein neues Kind kam und das sind jetzt drei
Jahre her für den Jungen, wo er ausgetauscht wurde von Herr MM.
Wenn er auch ein
wenig sauer auf den anderen Jungen war. Möchte er trotzdem
verhindern, dass ihm das Gleiche passiert. Ahnte nicht, dass es schon
zu spät war. Ich muss in das Büro von Herr MM einbrechen und den
Namen des Jungen suchen und irgendwie zu ihm Kontakt aufnehmen.
Hoffentlich sind der Papa und die Großeltern cleverer wie meine und
geben nicht auf. Zufällig sah David zu der Truppe, die eng zusammen
gekuschelt sich in der Nische versteckten. Also bin ich nicht der
einzige Einbrecher stellte er fest. Ein Eisbärkind, ein
Osterhasenkind und ein etwa achtjähriger Junge. Das musste der
Eisbär Beni sein und der Junge Abdul. Er hatte schon sehr viel vom
Eisbär Beni gehört, die Flüchtlingskinder und Sevil. Das junge
Mädchen ist heute nicht dabei und die Oma fehlt auch, dachte David
und ging auf die Truppe zu und fragte: “Warum versteckt ihr denn
hier euch?“
Ohne eine Antwort zu
geben, fragte Abdul: „Warum bist du hier eingebrochen um die späte
Zeit? Du wolltest sogar die Treppe hochgehen”, fuhr Abdul fort:
„Und Umgänge um diese Zeit gibt es nicht“.
„Natürlich nicht,
aber ihr habt meine Frage nicht beantwortet, ich denke das ihr
ausgebüxt seid”, sagte David.
Abdul lachte und
fragte: „Was wolltest du dann im Büro oben?“
David antwortete:
„Eine Akte suchen, im Büro von Herr MM”
„Von einem Jungen,
der nach mir kam und für den ich ausgetauscht wurde. Ich möchte
nicht das dem Jungen das Gleiche passiert, ich weiß nicht wie der
Junge heißt. Dass er seinen Papa und Großeltern nicht wiedersieht.
Mein Papa und Großeltern haben aufgeben.” David fügte noch hinzu:
„Ihr seid schon ganz berühmt gewesen vom Weihnachtsmarkt, aber ein
Osterhase war damals noch nicht dabei.”
Oskar redete
dazwischen, etwas traurig und leicht wütend:“ Einen
Weihnachtsmarkt gibt es, aber keinen Ostermarkt.”
Abdul sagte zu David
etwas bitter: „Du brauchst gar nicht in das Büro einbrechen, es
ist sowie zu spät.”
David erschrak über
die Bitterkeit in der Stimme von Abdul und das schon mit acht. Abdul
redete weiter: „Aber ich denke Oma wird nicht aufgeben. David, wie
wäre es wenn wir alle im Büro von Herr MM einbrechen und es
durcheinander bringen. Aber wir müssen es vorsichtig anstellen das
die Alarmanlage nicht angeht.”
Zu viert schlichen
sie leise die Treppen hin hoch und überlegten wie sie in das Büro
kamen.
David fragte: „Abdul gibt es den Hund noch von Frau RS?“
„Ja, den gibt es noch”, antwortete Abdul.
„Vielleicht haben
wir Glück und der Hund von Frau RS hat die Türe offen gelassen,
ohne das es jemand bemerkt hat.”
Sie hatten Glück,
sie brauchten nur die Türe anstupsen und sie ging auf. Nach langer
Zeit betrat David die Räume und sie waren ihm immer noch vertraut.
Schöne Erinnerungen, wie er hier mit seinem Papa und seinen
Großeltern gespielt hat. Auch ihm liefen jetzt Tränen aus den
Augen. Von denen ein paar auf das Fell von Eisbär Beni tropften.
Abdul fragte seine Freunde: „Wer spielt den Herr MM?"
„Ich natürlich”,
antwortete David: „Denn ich bin der älteste.”
„Fangen wir an”,
sagte Abdul und ging direkt auf die Spielsachen zu, mit denen Herr MM
Abdul nicht spielen lassen hatte. Beni spielte die Oma und Oskar noch
ein weiteres Kind. In wenigen Minuten war in dem Zimmer eine
Unordnung.
David lachend ein
wenig streng: „Also Abdul, ich muss dich und deine Oma bitten
aufzuräumen.” Dann spielten sie noch zu viert Tischtennis und
ahnten nicht, dass sie eine heimliche Zuschauerin hatten. Die alles
sogar mit dem Handy filmte.
Sie fand das auch
nicht in Ordnung, dass Herr MM den Umgang einfach abgebrochen hatte.
Abdul stellte zwar alles auf den Kopf, wenn er hier sprengte er
alles, aber den Kontakt zu seinem Papa und Opa hätte er aufrecht
erhalten müssen. Sie ahnte, dass sich Abdul das nicht gefallen lässt
und deswegen war sie auch heute hier. Unwillkürlich musste sie heute
an David denken, an den Jungen vor Abdul.
Die vier hörten, wie sich unten wieder die Haustür öffnete. „Auweia, dann sind wir
wohl erwischt worden”, sagte David und suchte schnell ein Versteck.
Beni rannte auf einmal los nach unten, als ob er sich auf jemanden
freute. Abdul versuchte ihn zu halten: „Beni halt, wenn es Herr MM
ist; er ist nicht mehr unser Freund.” Beni war so schnell, er war
schon die Treppen hinuntergerannt.
„Hallo Oma und Sevil”, brummte er.
Die beiden Frauen
hätten fast den Stapel der Plakate fallen lassen. Die sie, wie es
aussah, hier anbringen wollten und einige schon angeklebt hatten.
„Ach Beni, es ist doch schön dich hier zu sehen, aber es ist doch
kein Weihnachtsmarkt.” Traurig fügte sie noch hinzu: „So ein
schöner Tag wie an dem Tag wird nicht wiederkommen.” Dabei rollten
ihr die Tränen über das Gesicht, die auf das Fell von Beni
tropften. Sie erzählte, wie sie ausgetrickst wurde von Herr MM und
Frau Gl, dass Abdul seinen Papa und Opa nicht sehen darf. Sevil
reichte der Oma eine Tempopackung, dass sie ihre Tränen abwischen
konnte und umarmte Oma, um sie zu trösten. Auch Eisbär Beni umarmte
sanft Oma mit seinen Pfoten.
„Beni und so wie
es aussieht bist du wieder ausgebüxt!“
„Nicht nur ich,
ein Osterhasenkind, Abdul und noch ein Junge.”
David und Abdul, die
neugierig waren und oben an der Treppe standen, hörten alles. David
sagte leise zu Abdul: „Genau so war es mir, zum Glück hatte deine
Oma nicht aufgeben.”
Alle hörten wie
jemand die Haustüre aufschloss, obwohl sie schon offen war.
Abdul rief leise:
„Oma, Sevil und Beni, schnell die Treppen hoch und verstecken.”
Herr ÖZ wunderte
sich, dass die Haustüre offen war. Vielleicht hatte sein Kollege
Herr MM oder seine Chefin vergessen abzuschließen. Er schaltete das
Licht ein und sah die angeklebten Plakate 'Stoppt Umgangsboykott'.
Das musste die Oma von Abdul gewesen sein, aber wie hatte sie es
geschafft einzubrechen? Auch musste er
unwillkürlich an David denken, dem sein Fall fast gleich war wie bei
Abdul. Die Jungs sich im Wesen so sehr ähnelten. Deswegen war er
auch hier. Dass Abdul kein Mist anstellte, der war noch cleverer wie
David. Aber so wie es aussah, nicht nur Abdul. Denn er hatte in den
Nachrichten gehört, dass Abdul ausgerissen war. Nicht nur Abdul,
auch sein Freund der Eisbär Beni und ein Osterhasenkind. Er hoffte
nur, dass die Oma zu Hause war. Aber so wie es aussah nicht, denn
heute als er Feierabend machte hatten die Plakate noch nicht an der
Wand geklebt. Als er die Treppe hochging, bekam er eine SMS von
seiner Chefin Frau RS. Er sollte ganz leise durch die Hintertür
hereinkommen und sie musste ihm was zeigen. Er setzte sich neben
seiner Chefin auf das Sofa und sah das Video: Was für ein Chaos
David und Abdul im Zimmer von Herr MM angerichtet haben. Da haben
sich zwei gefunden und ihre Wut ausgelassen. Eisbär Beni ist auch
da, dann wird Oma und Sevil nicht weit sein. Nur ein Osterhasenkind
war das letzte Mal nicht dabei.
„Was für eine
Tolle Truppe”, sagte seine Chefin zu ihm. Abdul hatte sein
Smartphone dabei und hörte Nachrichten. Eisbär Beni aus dem Zoo
ausgebüxt, womöglich auf dem Weg zu seinem Freund Abdul. Der aber
seit heute Nachmittag auch vermisst wird, sowie der elfjährige
David. Es wird noch ein Osterhasenkind gesucht, seine Eltern bitten
ihn nach Hause zu kommen. Dass sie noch rechtzeitig die Ostereier
anmalen können und bis Ostern fertig werden. Oskar hatte eigentlich
gar keine Lust nach Hause zu gehen. so toll waren seine Abenteuer
hier.
Jetzt bekamen die
vier Hunger und Durst. Abdul kramte in seinem Rucksack. Er fand Kekse
und Müsliriegel, die er mit allen teilte. Zum Glück hatte Sevil
etwas Gemüse und Obst dabei, das gab sie Oskar. Und Oma hatte Wasser
und Cola dabei. Abdul schüttelte
den Kopf: „Oma, du wirst nie schlanker werden und so wie ich kenne,
hast du auch Schokolade in der Tasche.”
Oma kramte einige
Schokoladenosteneier aus der Tasche. Herr ÖZ sagte leise: „Zum
Glück plündern sie nicht unseren Kühlschrank.”
Kaum hatte er
ausgesprochen, öffnete David den Kühlschrank und sah dort eine
wunderschöne, große Mandelnusstorte. Holte sie heraus und verteilte
sie. Oma und Abdul sagten wie aus einem Mund: „Das können wir doch
nicht machen, das ist Diebstahl, wenn wir denen auch die
Mandelnusstorte stehlen.“
„Haben die nicht
unsere Väter und Großeltern gestohlen?”, antwortete. David.
Herr ÖZ sagte leise
zu seiner Chefin: „Die essen doch tatsächlich die ganze Torte auf,
wie wäre es, wenn wir mitessen.“
Frau RS und Herr ÖZ
setzten sich auf das Sofa neben den sechs und nahmen genüsslich ein
Stück Mandelnusstorte.
Zum Glück war das
Ecksofa sehr groß, dass sie alle Platz hatten.
Eisbär Beni sagte
zu Abdul: „Wir sind nicht alleine und es isst noch jemand mit.”
Abdul antwortete:
„Beni das bildest du dir ein.“
David meinte: „Das
denke ich auch, sonst wäre schon lange das Licht angegangen.“
Es war fast schon
Mitternacht und alle schliefen ein, Oskar im Schoß von Eisbär Beni.
Abdul kuschelte an Oma und fragte müde: „Oma, was hast du
eigentlich Opa erzählt, dass du um diese Zeit nicht zu Hause bist?“
„Eine Literaturveranstaltung”, sagte Oma.
Sevil nahm David in
die Arme: „Eine Oma kann ich nicht für dich sein, aber eine große
Schwester.“
Jetzt mussten sich
sogar Herr ÖZ und Frau RS die Tränen aus den Augen wischen.
„Dann wollen wir
heute auch hier schlafen”, sagte Frau RS. Herr ÖZ hatte ein paar
Decken geholt, mit denen er alle zudeckte. Auch sie schliefen
auf den Klappbetten, die sie leise aus dem Abstellraum holten.
Am nächsten Morgen
um halb sieben weckte Sevil alle: „Wir müssen jetzt so langsam
weg, nicht das wir erwischt werden”, Sevil roch Kaffee: „Das ist
toll, dass Oma schon Kaffee gekocht hat.”
Abdul fragte noch
verschlafen: „Wer hat denn dann Kaffee gekocht?“
„Vielleicht David,
mit 11 kann er das schon”, antwortete Sevil.
„Ich bin gerade am
aufwachen”, murmelte es unter der Decke. Alle schüttelten den
Kopf, wer hatte die zu gedeckt? Gestern als sie einschliefen, waren
die Decken noch nicht da. Da sahen sie die zwei Klappbetten. Die eine
war leer. Auf dem anderen Klappbett schlief noch jemand.
„Also
doch erwischt worden”, sagte David trocken.
Herr ÖZ warf die
Decke zur Seite und sagte: „Das denke ich auch, dass ihr erwischt
worden seid. Von mir und Frau RS.”
Die kam mit
Frühstück in das Zimmer und sagte: „Nach dem Frühstück. Nach
dem Frühstück müssen ich und Herr ÖZ mit euch allen reden!“
Betreten fragten
David und Abdul.: „Herr ÖZ waren sie und Frau RS die ganze Nacht
hier?“
Lachend antwortete
Herr ÖZ: „Ja, leider habe ich nicht mitbekommen, wie ihr das Chaos
in Herr MM Zimmer angestellt habt. Aber Frau RS hat alles gesehen und
gefilmt. Und das ist euer Glück, besonders für deine Oma und dich,
Abdul.”
„Wir nehmen den
Umgang Abdul wieder auf, dass du deinen Papa und Opa wieder sehen
kannst”, fuhr Frau RS fort: „Die Umgänge werden dann ich oder
Herr ÖZ übernehmen.”
Dann wandte sich
Frau RS an David und sagte zu ihm: „Wir werden deinen Papa und
deine Großeltern suchen.”
Dann sahen sie noch
wie Herr MM in sein Büro ging und den Gesichtsausdruck von ihm
werden sie nie vergessen, als er das Chaos in seinen Büro sah. Frau
RS ging zu ihm hin und reichte ihm einen Teller mit einem Stück
Mandelnusstorte, übrigens das letzte.